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Der Bienen-Garten



Igor Igel mochte sehr gerne Apfelkuchen. Das war der eigentliche Grund dafür, dass er mit seinen Freunden Frieda Fuchs, Henriette Hase und Lasse Laubfrosch in der Sommerhitze schuftete. Die Flieger Ferdinand Fischadler und Nils Nachtpfauenauge konnten sich zumindest etwas Abkühlung verschaffen, wenn der Wind unter ihren Flügeln brauste. Die Freunde wollten heute vor Friedas Fuchsbau einen bienenfreundlichen Garten anlegen, damit es immer viel Honig und Obst geben würde.
Igor hatte nämlich gehört, dass es den Bienen und Hummeln nicht so gut geht, und sich Sorgen gemacht. Nicht nur wegen des Apfelkuchens, sondern auch weil er Bienen und Hummeln gern hatte. Er hatte Frieda davon erzählt, weil gerade Frieda eigentlich immer einen guten Rat wusste.
„Darüber habe ich auch schon nachgedacht, Igor“, antwortete Frieda. „Wir sollten etwas tun, um zu helfen. Und ich habe auch schon eine Idee.“
Igor wollte natürlich wissen, was Frieda im Sinn hatte. Aber Frieda zögerte, es ihm zu erzählen.
„Es ist sehr viel Arbeit. Und du weißt, wie ich diese Hitze hasse! Ich fürchte, wir schaffen es vielleicht nicht“, gab Frieda zu bedenken.
„Wir finden schon Hilfe“, beruhigte Igor sie. „Wenn es eine gute Idee ist, helfen Henriette und Nils hundertprozentig. Die zwei lieben Apfelkuchen doch genauso sehr wie ich!“
„Also gut“, meinte Frieda und berichtete Igor von ihren Plänen, über die sie schon längere Zeit nachgedacht hatte. Es war eine gute Idee, fand Igor. Gemeinsam überzeugten sie ihre Freunde.


„Ich bin dabei!“, rief Henriette gleich begeistert.
„Ich auch! Wenn Frieda freiwillig in der Sonne arbeiten will, muss es wichtig sein“, war Ferdinands Reaktion.
Lasse grinste und hielt einen Daumen hoch, um seine Arbeitsbereitschaft anzuzeigen. Auch Nils wollte helfen, soviel er konnte. Damit war das Team komplett.
Obwohl Nils sehr klein war und nicht so viel würde helfen können, war er es, der zuerst etwas für das Projekt tun durfte. Er flog zu verschiedenen Stellen, wo er Bienen und Hummeln kannte, und holte Informationen ein. Schließlich wollten sie die Lieblingsblumen der fleißigen Honigsammler in ihrem Garten haben.
Frieda und Lasse zeichneten einen Lageplan für den Bienengarten und fingen schonmal an, eine „Einkaufsliste“ zu schreiben. Auf der Liste standen zunächst die benötigten Arbeitsgeräte, wie Spaten, Schaufeln, Gießkanne, Schubkarre und vieles mehr. Vieles auf der Liste besaßen die Freunde schon, manches würde man jedoch irgendwo ausleihen müssen.


Mit etwas Abstand stand auf der Liste noch: viel gute Erde! Um das Problem würde man sich vor allem Gedanken machen müssen, denn um Friedas Fuchsbau herum bestand der Boden zurzeit fast nur aus Sand. Ferdinand hatte man in dieser Sache gleich losgeschickt, um aus der Luft nach Stellen zu suchen, woher man Erde holen konnte.
Derweil stellten Nils und Henriette aus den gesammelten Wünschen der Bienen eine Pflanzenliste zusammen. Henriette kannte viele Gärten in der Gegend und konnte gleich bei vielen Pflanzen sagen, woher man sie bekommen könnte. Es stand also zum Beispiel auf der Liste mit blauem Stift „Thymian“ und dahinter in grün: „Ableger aus Dr. Krähes Garten“.
Igor hatte sich zunächst um die Versorgung mit Getränken und Essen gekümmert. Anschließend hatte er sich die Hilfe von Dr. Kuh und ihren Schwestern gesichert. Sie sollten beim Transportieren von Steinen und Erde helfen. Gerne waren sie dazu bereit. Igor hatte sie zusätzlich mit dem Versprechen, Apfelkuchen für sie zu backen, geködert.
„Da wirst du aber viele Äpfel brauchen!“, hatte eine junge, braune Kuh gelacht.
„Wir hätten euch auch ohne Kuchen geholfen“, sagte hingegen die alte Leitkuh.
Am Abend besprachen sich die Freunde und informierten sich gegenseitig, was sie an diesem ersten Tag geschafft hatten. Frieda zeigte allen den gezeichneten Lageplan.


An den Hängen des Hügels, in den Frieda ihren Bau gegraben hatte, sollten Staudenbeete angelegt werden. An beiden Seiten des Eingangs sollten Beete am Hang liegen, die durch drei Ebenen aus Steinstufen gegen das Abrutschen bei Regengüssen geschützt werden sollten. Auch vor dem Bau in der Ebene sollten die Beete sein und sich um die Hügelflanken herum erstrecken. Direkt vor dem Eingang musste natürlich ein Grasweg frei bleiben, damit Frieda ihren Bau mit einigermaßen sauberen Pfoten erreichen konnte. Der Weg und die Beete sollten mit niedrigen Feldsteinmauern voneinander getrennt werden. Oben auf dem Hügel über dem Bau sollte es eine große wilde Blumenwiese geben. Mit einem breiten Ring aus Büschen sollte der ganze Gartenhügel vor unerwünschten Blicken versteckt werden.
Als Frieda den Plan erklärt hatte, sagte Nils: „Das wird toll!“
„Das wird richtig viel Arbeit!“, korrigierte Frieda ihn und sah besorgt aus. „Ich habe ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ihr ja sozusagen meinen Garten bauen wollt.“
„Ach was!“, machte Ferdinand. „Darüber mach‘ dir mal keine Gedanken.“
„Für Honig und Apfelkuchen würde Igor doch seine eigene Großmutter verkaufen“, scherzte Henriette.
Igor lachte und beruhigte Frieda: „Keine Bange! Die Kühe schleppen die schweren Sachen für uns heran. Wir müssen nur etwas finden, womit sie es hinter sich her ziehen können.“
„Da weiß ich schon etwas“, meldete sich Lasse. „Der Bauer hinterm Wald hat so ein Ding mit Rädern, das er manchmal hinter ein Pferd bindet. Das müsste mit einer Kuh auch funktionieren.“
„Ob er uns das Räderdings ausleiht?“, fragte Ferdinand und schaute Igor an, der den Bauernhof am besten kannte.
„Was er nicht weiß,…“, sagte der nur und zuckte mit den Schultern. „Die Kühe kriegen das schon hin, ohne dass der Bauer etwas merkt. Sie brauchen nur jemanden, der die Knoten machen kann.“
„Das mache ich!“, rief Nils begeistert, dass er helfen konnte. „Mich erwischt er nicht so leicht.“
Das war also abgemacht. Aber Henriette hatte noch eine Sorge.
Sie sagte: „An Büsche haben wir nicht gedacht. Das muss ich noch überlegen, woher wir die bekommen könnten.“
„Schlafen wir erstmal eine Nacht drüber!“, schlug Frieda vor und gähnte. „Es ist schon spät geworden.“


„Jawoll!“, rief Ferdinand und sprang auf. „Wir müssen morgen schließlich topfit sein.“
Frieda schlief in dieser Nacht aber etwas unruhig. Sie war sehr aufgeregt, weil sie ja schließlich das letzte Mal in ihrem alten Bau zu Bett gegangen war. Ab morgen würde sie einen Garten vor der Haustür haben. Darauf freute sie sich schon sehr.
Am nächsten Tag fingen die Freunde früh mit der Gartenarbeit an, solange es noch einigermaßen kühl war.
Nils und Frieda zeichneten zunächst auf dem Lageplan ein, wo welche Staudenpflanze in die Beete gepflanzt werden sollte. Henriette organisierte derweil die noch fehlenden Büsche. Zwischendurch musste Nils den Kühen beim „Ausleihen“ der Kutsche helfen, die sie zum Transportieren von Steinen und Erde benutzen wollten. Ferdinand und die Kühe machten sich zusammen an die Arbeit und schleppten zunächst eine Menge bester schwarzer Gartenerde von einem aufgeschütteten Haufen am Rand einer Ackerfläche hinüber zu Friedas Fuchsbau. Das ging ganz gut mit der Kutsche, vor die Nils zwei Kühe gespannt hatte. Zwei weitere hatten eine große Plane gefunden, auf die Erde gehäuft werden konnte. Dann nahmen sie die Plane an zwei Ecken zwischen ihre Zähne und schleiften sie über den Boden hinter sich her.
Lasse und Igor waren unterwegs, um zuerst die Geräte zu holen und anschließend von überall her die Stauden und Blumensamen zu erbitten.
Als sie mit dem Pläneschmieden fertig waren, halfen Frieda, Nils und Henriette beim Erde schaufeln. Die Erde musste ja auf- und beim Fuchsbau wieder abgeladen werden. Frieda hatte den Lageplan und gab Anweisungen, wo wie viel Erde verteilt werden sollte, falls jemand mal nicht weiter wusste.
Zwischendurch gab es zwei ausgiebige Picknick-Pausen für alle Helfer. Igor hatte natürlich für alles gesorgt. Einige Bekannte hatten sich als Catering-Service einspannen lassen und brachten allerlei Leckereien. Erfrischt ging die Arbeit danach weiter.
„Morgen tut mir bestimmt einiges weh“, stöhnte Henriette, als sie sich von der Picknickdecke erhob.
Als genug Erde da war, wurden von verschiedenen Stellen am Waldrand und am Acker Steine herangeschleppt und ebenfalls nach Friedas Plan an ihren Platz gelegt. Die Kühe schienen zwar stets frisch wie bei der ersten Ladung zu bleiben, aber die Freunde kamen ganz schön ins Schwitzen. Am Abend hatten sie die ganze benötigte Erde und beinahe alle Steine transportiert.
Es dämmerte bereits, als die Kutsche geputzt und klammheimlich auf den Bauernhof zurückgebracht wurde. Nils knotete die beiden Kühe los und dankte ihnen für ihre Hilfe.
„Es gibt bestimmt ein Einweihungsfest, wenn der Garten fertig ist. Dazu seid ihr natürlich eingeladen“, sagte Nils.
„Mit Brause und Apfelkuchen?“, fragte die junge, braune Kuh.
„Klaro!“, bestätigte Nils.
„Juhuuu!“, rief die junge, braune Kuh und lief mit übermütigen Bocksprüngen auf die Kuhweide. Etwas langsamer folgten ihr die anderen Kühe.
„Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg!“, muhte die alte Leitkuh.
Als der Bauer einige Tage später zufällig einen Blick in seinen Schuppen warf, stellte er fest, dass die Kutsche falsch herum stand. Er fragte sich, warum er die Kutsche wohl so abgestellte hatte. Und verdächtig sauber war sie irgendwie auch. Das konnte er sich nicht erklären.
„Werd‘ ich jetzt wohl tüddelig?“, wunderte er sich und kratzte nachdenklich seine Halbglatze.
Anschließend dachte er nicht weiter darüber nach. Das „Ausleihen“ der Kutsche blieb also nur fast so unbemerkt, wie Igor es prophezeit hatte.
Am dritten Tag wollten die Freunde etwas länger schlafen und sich erst am Nachmittag treffen. Als Frieda am Morgen etwa um 9 Uhr wach wurde, konnte sie aber nicht lange still sitzen. Sie wollte ganz gemütlich schon mal anfangen. Aber als sie aus ihrem Fuchsbau trat, waren ihre Freunde bereits an der Arbeit.
Irgendjemand hatte schon die fehlenden Steine besorgt und in die Lücken gelegt, die am Vorabend noch geklafft hatten. Das hatte Ferdinand per Luftpost erledigt, erfuhr Frieda später.


Jetzt war Ferdinand zusammen mit Henriette dabei, den Tarn-Ring aus Büschen einzupflanzen. Einige Pflanzen für die Büsche hatte Henriette bereits mitgebracht. Weitere wurden nun nach und nach von ein paar halbstarken Kaninchenjungs gebracht. Kassandra Kaninchen hatte sie dazu verdonnert, wie sich herausstellte. Die nötige Motivation zum Arbeiten lieferte ihnen wiedermal Igor: die Aussicht auf Apfelkuchen satt!
Lasse und Igor hatten am Vortag von überall die Ableger von Stauden zusammengetragen. Jetzt stand Lasse im Beet und pflanzte ein, was Igor ihm brachte. Nils hatte sich den Lageplan geschnappt und gab ihnen Anweisungen, was wohin gehörte. Nebenbei rührte er unaufhörlich in einer Schüssel. Er musste für Igors Kartoffelsalat eine Mayonnaise rühren. Frieda wunderte sich, wie sie bei dem Rufen solange hatte schlafen können, denn in regelmäßigen Abständen rief Igor Nils zu: „Jetzt wieder ein paar Tropfen Öl!“ oder „Schneller rühren!“
Er schien hören oder sogar fühlen zu können, wie es um die Mayonnaise stand.
Die Antworten in die entgegengesetzte Richtung waren zum Beispiel: „Jetzt einen Thymian etwas weiter oben links!“ oder „Daneben kommt eine Akelei!“
„Guten Morgen!“, machte sich Frieda bemerkbar.
„Guten Morgen!“, antworteten die Freunde und Nils unterbrach kurz das Rühren, um ihr zu winken.
„Weiterrühren!“, rief Igor gleich und Nils tat es dienstbeflissen.
„Komm, ich lös‘ dich mal ab!“, sagte Frieda zu ihm und Nils gab die Schüssel dankbar an sie weiter.
„Oh, danke! Das ist eine ganz schöne Plackerei!“, atmete Nils auf.
„Aber lecker, wenn es fertig ist!“, antwortete Frieda.
Sie rührte also und sah sich dabei um. Alles nahm langsam Gestalt an. Unter Anleitung von Igor rührte Frieda die Mayonnaise, bis er plötzlich rief: „Jetzt ist sie fertig! Ab in den Kühlschrank damit!“


Als die Schüssel kühl gestellt war, konnte sich Frieda endlich der Gartenarbeit widmen. Sie mischte die am Vortag eingesammelten Blumensamen in einem großen Beutel und trug ihn auf den Fuchsbau-Hügel hinauf. Oben angekommen legte sie ihn noch einmal zur Seite und ebnete die ebenfalls am Vortag aufgetragene dünne Erdschicht mit einer großen Harke etwas ein. Dann begann sie, das Saatgut aus dem Beutel mit großen Schwüngen auszustreuen. So lief sie die vorgesehene Fläche für die Blumenwiese zuerst in Reihen ab. Als sie überall einmal langgelaufen war, hatte sie noch etwas Saat übrig. Damit ging sie noch einmal über die Fläche und streute noch etwas nach, wo beim ersten Mal etwas wenig hingekommen war. Danach nahm sie eine große Schaufel und klopfte das Saatgut und die Erde etwas platt, damit nicht gleich alles wieder weggeweht würde. Als sie so zum dritten Mal die ganze Fläche abgelaufen hatte, lehnte sie sich auf die Schaufel und blickte zufrieden in die Runde. Jetzt brauchte es nur etwas Glück und etwas Regen. Dann würde eine bunte Blumenwiese aufwachsen. Einmal im Jahr würde sie die Wiese wahrscheinlich mähen. Der Rest würde sich von allein erledigen. Mohn, Ringelblume, Kornblume, Margerite, Kornrade, Klee, Schafgarbe, Phacelia, Borretsch, Malve, Senf und vieles mehr würden sich immer wieder selbst aussähen.
Frieda sammelte Harke, Schaufel und Beutel zusammen und ging, um Henriette und Ferdinand beim Einpflanzen der Büsche zu helfen. Sie hatten von dem vollen Kreis um den Fuchsbau-Hügel schon etwa ein Drittel geschafft. Mit Friedas Hilfe ging es nun erheblich schneller. Aber bald rief Igor sie zur Mittagspause. Es gab Kartoffelsalat mit Zwiebeln, sauren Gurken und selbstgemachter Mayonnaise. Dazu Brot, Käse, kleine Tomaten und Apfel-Eistee mit Minze.
„Igor, du bist der Beste!“, lobte Lasse, als alle satt waren, und füllte die Gläser noch einmal voll.
„Esst lieber nicht zu viel. Sonst fällt gleich das Bücken so schwer“, erinnerte Igor sie.
„Sind drei Portionen zu viel?“, fragte Henriette neckend und piekte Igor sanft in den Igelbauch.
„Das wird sich zeigen“, stöhnte Igor und ging als erster wieder an die Arbeit.
Da Henriette vom Graben der Pflanzlöcher schon ein bisschen der Rücken weh getan hatte, tauschte Igor mit ihr den Posten. Nils, Henriette und Lasse gingen also in die Staudenbeete, während Ferdinand, Igor und Frieda sich um die Büsche kümmerten.
Zu dritt kamen sie mit den Büschen wirklich schnell voran. Während einer schonmal das nächste Pflanzloch grub, hielt der zweite eine Pflanze gerade fest und der dritte schaufelte das Loch drumherum zu und drückte die Erde fest. Henriette hatte sich selbst übertroffen und sehr viele verschiedene Gebüschpflanzen organisiert. Es gab Schlehe, Weißdorn, Heckenrose, Hainbuche, Holunder, Eibe, Feldahorn, Pfaffenhütchen, Weide, Hasel, Brombeere, Himbeere, Stachelbeere und einige Sträucher, die Frieda nicht kannte. Es gab aber keine Johannisbeere.
„Johannisbeeren mag ich nicht!“, erklärte Henriette später. „Die schmecken so sauer und gleichzeitig irgendwie so … pelzig. Nein, das ist nicht das richtige Wort. Ich kann es nicht beschreiben, aber ich mag sie nicht.“
Henriettes Ansicht, dass der, der die Pflanzen besorgt, auch entscheiden darf, was gepflanzt wird, wurde von allen geteilt.
„Wir werden in ein paar Jahren auch so genug Beeren haben“, stellte Igor fest. „Ich mache Marmelade und Kuchen und Kompott daraus. Das wird uns schon schmecken!“
Im Staudenbeet kamen Lasse, Henriette und Nils ebenso gut voran. Nils war dazu übergegangen, Henriette immer schon die nächsten beiden Stauden zu nennen, so dass sie in jeder Hand eine Pflanze zu Lasse tragen konnte. Dadurch musste sie halb so viele Strecken ins Beet und wieder zurück gehen. Wenn Lasses Beine vom Knien lahm wurden, wechselten sie sich ab. So fanden nach und nach Rittersporn, Storchschnabel, Lavendel, Sonnenhut, Taglilie, Aster, Frauenmantel, Mädchenauge, Vergissmeinnicht, Löwenmaul, Katzenminze, Eisenhut, Fetthenne, Salbei, ungefüllte Rosen, Disteln, Akelei, Schwertlilie und vieles mehr seinen Platz. Es war so geplant, dass alles kunterbunt durcheinander wuchs.


Immer sollte irgendwo etwas blühen, vom Frühjahr bis in den späten Herbst. Ein paar Blumensorten waren nicht ausdrücklich für die Bienen ausgesucht worden, aber weil jeweils einer von ihnen diese Pflanze so liebte, hatte Nils sie mit auf die Liste gesetzt.
„Es schadet ja nichts!“, hatte Nils gesagt.
Es war schon fast dunkel, als endlich alle Stauden eingepflanzt waren und der Gebüsch-Ring geschlossen war. Weil es schon so spät und die Freunde furchtbar müde waren, schliefen in dieser Nacht alle bei Frieda im Fuchsbau.
„Morgen früh müssen wir alles noch gießen und dann nur noch abwarten und genießen“, murmelte Henriette mit schon fast zugefallenen Augen.
„Und jede Menge Apfelkuchen backen für eine Einweihungsfeier“, nuschelte Nils.
„Au ja!“, sagten die anderen fünf und schliefen fast sofort ein.


Quelle:

Ina Wosnitza
Naturschutz & Naturparke, Heft 238
Mitgliederzeitschrift des Vereins Naturschutzpark e.V. (VNP)
>www.verein-naturschutzpark.de



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